Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine verändert das Weltgeschehen und bedeutet auch für die Agrarpolitik eine Zeitenwende. Darauf wies Artur Auernhammer in seiner Rede im Deutschen Bundestag am 8. April 2022 hin.
Die Ukraine ist weltweit der fünftwichtigste Agrarexporteur und gilt mit ihren fruchtbaren Schwarzerdeböden zurecht als „Kornkammer Europas“. Aufgrund des hohen Stellenwerts der Ukraine für die weltweite Nahrungssicherung ist erkennbar: Russlands Krieg auf die Ukraine ist zugleich ein Angriff auf die weltweite Nahrungssicherung. So hat die EU-Kommission es den EU-Mitgliedsstaaten ermöglicht, ausnahmsweise Futter- und Nahrungsmittel auf stillgelegten Greeningflächen anzubauen. So kann der Ausfall der Ukraine als Agrarexporteur gemeinsam abgefedert werden. Die Stilllegung dieser Flächen dient im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) eigentlich dem Umwelt- und Artenschutz. Viele EU-Länder, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und allen voran Artur Auernhammer bewerteten diese kurzfristig einge-räumte Möglichkeit positiv. Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sieht darin eine Abkehr von Umweltschutzzielen und übergab die Entscheidung dem Bundesrat. Dieser schloss sich bedauerlicherweise seiner Meinung an. Artur Auernhammer sieht das kritisch. Nur der kurzfristige Anbau von Futtermitteln werde erlaubt, nicht jedoch der Anbau von so dringend benötigten Nahrungsmitteln.
Artur Auernhammer sieht das kritisch
„Wir verpassen so die Chance, einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der Welternährung zu leisten. Dafür habe ich kein Verständnis, denn eine Verknappung der Nahrungsmittel führt unweigerlich zu weiteren Preisanstiegen in Deutschland. Die Nahrungsmittelknappheit in Ländern wie beispielsweise Kenia und Dschibuti wird sich enorm verschärfen,“ so Artur Auernhammer.