Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Beratungen rückt ein einheitliches, bundesweites Ticket für den ÖPNV in greifbare Nähe. Das ist aus Kundenperspektive ein positives Signal. Nach wie vor gibt es keine klare Aussage, wann genau das 49-Euro-Ticket kommt. Wenn das 49-Euro-Ticket dann im Frühjahr 2023 irgendwann kommt, gibt es auch nur wenige Monate der vermeintlichen Finanzierungssicherheit für die Verkehrsunternehmen und Kommunen. Die Finanzierung des 49-Euro-Tickets ab 2024 ist nämlich nach wie vor offen. Damit schafft man keine Planungssicherheit für Länder, Kommunen und Verkehrsunternehmen. Klar ist nur eines: Das Prestige-Projekt 49-Euro-Ticket wird – wie zuvor schon das 9-Euro-Ticket – vom Steuerzahler querfinanziert. Allein im ersten Jahr werden insgesamt 3 Milliarden Euro zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets veranschlagt. Im MPK (Ministerpräsidentenkonferenz)-Beschluss ist zudem die Rede von den 49 Euro als „Einführungspreis“. Offenbar gehen weder der Bund noch die Länder davon aus, dass der Preis von 49 Euro gehalten werden kann. Damit rückt die Wunschvorstellung der Ampel-Regierung, ein einheitliches, bundesweites, bezahlbares ÖPNV-Ticket zu schaffen, in weite Ferne.
„Dass das Ticket bundesweit gelten soll, ist das einzig Positive daran. Leider wird das Ticket nur für Kunden attraktiv sein, die auch bisher schon Monatstickets im Abo hatten und die dieselbe Leistung nun teilweise deutlich günstiger erhalten“, so Artur Auernhammer, „Gelegenheitsfahrer und Nutzer des Fernverkehrs werden ebenso wie die Menschen gerade bei uns im ländlichen Raum nicht profitieren. Der Ausbau des Angebots des ÖPNV muss weiter forciert werden.“