Bei der öffentlichen Anhörung im Bundestag zu den Empfehlungen des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“ zum Thema einer verpflichtenden staatlichen Herkunftskennzeichnung, wurden Expertinnen und Experten aus der Lebensmittelbranche, sowie Mitglieder des Bürgerrats, zu Nutzen und Herausforderungen einer verpflichtenden staatlichen Herkunftskennzeichnung befragt.
Dabei wurde deutlich, wie komplex die angedachte Informationsdichte der Bürgerratsempfehlung ist – das Label sollte mit einem Blick eine Übersicht über die Bereiche Gesundheit, Tierwohl und Klima geben. In der Anhörung wurde vor allem verdeutlicht, wie schwierig es wäre, diese Bereiche verständlich und in sich schlüssig auf den Verpackungsvorderseiten unterzubringen.
Deutscher Alleingang wäre keine Lösung
Weiterhin wurde auf die Konkurrenz eines staatlichen Labels zu anderen, freiwilligen privatwirtschaftlichen Labels verwiesen. Diese seien gut etabliert und bekannt. Auch ein deutscher Alleingang würde eher Probleme mit sich bringen, da die anderen europäischen Lebensmittelhersteller nicht zwangsweise dieser Kennzeichnungspflicht unterliegen würden, was dann nur einseitig die deutsche Land- und Lebensmittelwirtschaft belasten würde.
„Ich glaube, bei diesem Thema müssen wir noch viele Punkte detailliert durch-denken, das hat die Anhörung eindeutig gezeigt. Eine Kennzeichnungspflicht, vor allem eine so umfassende, ist eben leider nicht so einfach umzusetzen, wie es im ersten Moment aussieht. Bis dahin müssen wir weiter für die freiwillige Kennzeichnung und vor allem die Ernährungsbildung werben, so dass Konsumenten eine grobe Ahnung davon haben, wie gesundheitsförderlich bestimmte Lebensmittel sind.“, stellte Artur Auernhammer im Anschluss an die Anhörung fest.