Im Nachklang der Bauernproteste hatte Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir Entlastungen und Bürokratieabbau für die Landwirtinnen und Landwirte angekündigt. Diese Ankündigung wurde auch durch einen Bundestagsbeschluss der Ampelfraktionen bekräftigt und Antworten bis zum Sommer versprochen. Bisher ist außer Ankündigungen und dem Einsetzen von Arbeitsgruppen aber nichts geschehen – und das, obwohl sowohl die Fachverbände wie auch die Bundesländer und die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag konkrete Vorschläge zur Entlastung der Bauernfamilien und zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft vorgelegt haben.
Es zeichnet sich ab, dass Deutschland im europäischen Vergleich keine wirklichen Entlastungen umsetzen wird. Die EU hat die Regelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik und dafür, wie die Landwirte Fördergelder erhalten, umfassend gelockert. Doch Minister Özdemir möchte diese bisher nicht 1:1 umsetzen, was dazu führt, dass die deutschen Landwirte es schwieriger haben werden als andere in Europa. Bis Ende des Jahres soll nun eine Arbeitsgruppe die vorliegenden Vorschläge bewerten und Umsetzungspläne erarbeiten.
„Am meisten ärgert mich, dass der Minister immer nur Entlastungen ankündigt und dann nicht liefert. Es geht hier auch um die Wettbewerbs-fähigkeit unserer Bauernfamilien und darum, dass man ihre Anliegen ernst nimmt. Wir haben die Vorschläge vorgelegt, wie die Abschaffung der geplanten Stoffstrombilanz, Lockerungen bei Berichtspflichten und vor allem der 1:1 Umsetzung der EU-Lockerungen! Hier werden wir weiter darauf pochen, dass konkrete und schnelle Umsetzungen erfolgen!“, äußert sich Artur Auernhammer hierzu.